novitäteninterview schlimmste Kränkung ihres Lebens Lorenz-Dittlbacher: Ich glaube schon, Lorenz-Dittlbacher: Das habe ich auch wahrnahm, in dem, was die Medien dass Frauen gerne nach ihrem Auftreten immer wieder gefragt. Natürlich ist das über sie schrieben ... und ihrem Äußeren beurteilt werden. Je schwer. Alle acht waren der Meinung, weiblicher das Erscheinungsbild, umso dass es sich für die höchsten Ämter Lorenz-Dittlbacher: Medien soll- geringer das Zutrauen, ein Spitzenamt wahrscheinlich nicht ausgeht. Aber das ten klarerweise beurteilen, was zu bekleiden. Umgekehrt wird man muss jede Frau für sich entscheiden. Es Politiker machen, hinterfragen, ob als Frau dann schnell als herzlos und ist auch nicht Sache der Öffentlichkeit, manches sinnvoll ist, Gegenmodelle kalt beurteilt. Das bekommt man über darüber zu urteilen, ob eine Politikerin gegenüberstellen – aber Persönliches, männliche Politiker selten zu hören. mit Kind eine gute Mutter ist. Wer fragt von der Figur bis zu den lackierten denn, ob männliche Politiker gute Väter Fingernägeln, hat da nichts verloren. Riess sagte auch, dass Frauen weniger sind? Ederer erzählt von einer Zeit, wo noch eitel sind, keine Pfauenräder schlagen. grundsätzlich hinterfragt wurde, ob Wie sehen Sie das? In Deutschland steht seit über einem eine Frau ein politisches Amt ausfüllen Jahrzehnt Merkel an der Spitze ... kann. Konkret ging es um ihr Amt als Lorenz-Dittlbacher: Sie sagte, Männer Staatssekretärin. Damals sagte ihre wollen jeden Tag hören, wiegut sie sind. Lorenz-Dittlbacher: Genau seit 13 Mutter zu ihr: „In der Zeitung steht, du Frauen weniger. Selbstzweifel sind dafür Jahren. Die Diskussion darüber, dass kannst das nicht ...“ eher ein Thema der Frauen. Wird ihnen sie eine Frau ist, hat sich mittlerweile ein Spitzenamt angeboten, überlegen sie totgelaufen. Auch bei ihrer Nachfolge Wie nehmen Sie Politisierung wahr? zuerst, „Kann ich das?“ – Männer sagen spricht man mehr über Nachfolgerinnen zuerst Ja undüberlegen dann. als über Nachfolger. Das sehe ich als Lorenz-Dittlbacher: Ich glaube, dass Fortschritt. die Jugend schon stark politisiert ist. Heide Schmidt sagte, dass Frauen Social Media und die Dauerpräsenz von Natur aus reflexartig Macht Wird die österreichische Spitzenpolitik politischer Themen in diesen Kanälen zurückweisen, weil sie es als etwas in absehbarer Zeit eine Männerdomäne tragen dazu bei. Ich nehme in meinem Negatives empfinden. bleiben? Umfeld aber weniger parteipolitische Prägungen wahr, denn grundsätzliche, Lorenz-Dittlbach er: Diese Scheu Lorenz-Dittlbacher: Es sieht so aus. Ich auch emotionale – was ist gut, was gefällt basiert auf der Reflexion, ob man dem fürchte Veränderungen dauern noch ... mir, was macht mir Angst. Neuen gewachsen sein wird. Übrigens auch in Bezug auf Familie und das Danke für das Gespräch! Gibt es unterschiedliche Beweggründe, Thema Kinder. Riess sagte, dass sie warum Frauen bzw. Männer in die immer gefragt wurde, ob sie Kinder Politik gehen? Burgstaller sagte, dass wolle – ihre gleichaltrigen männlichen Frauen weniger ein Problem damit Kollegen hingegen nie. Weil man haben, Macht abzugeben – die möchten automatisch davon ausgeht,dass die eher etwas bewegen ... Kinderbetreuung halt Frauensache ist. Lorenz-Dittlbacher: Natürlich wollen Sie hinterfragen in Ihren Gesprächen auch Männer etwas bewegen, das ist auch immer die familiären Wurzeln. ja keine Frage. Vielleicht geben sich Braucht es wie bei Heide Schmidt Frauen schneller damit zufrieden, eine starke Mutter, die ein starkes etwas Konkretes bewegt zu hben, uda n Frauenbild vorlebt? denken nicht an den übernähstecn Schritt. Das ist möglicherwese eii n Lorenz-Dittlbach er: Das glaube ich gelerntes Verhalten, das dazu führt, dass nicht, denn nicht alle hatten eine starke es irgendwann für Frauen stopp heißt in Mutter. Was öfter vorkam, war der derPolitik. fehlende Vater, wenngleich das vielleicht auch mit der Nachkriegsgeneration zu Lou Lorenz-Dittlbacher Riess sagte, man muss entweder nett tun hatte. Aber ich bin keine Psychologin. Der Preis der Macht und angepasst sein, eine Mutti oder ein Österreichische Politikerinnen blicken zurück Mäderl, oder andererseits eine Furie. Lässt sich für eine Frau ein Spitzenamt 276 Seiten, zahlr. Abb., HC mit Schutzumschlag Dazwischen gibt es nichts. mit Familie vereinbaren? ISBN 978-3-7017-3464-1, € 24,– | Residenz sortimenterbrief 10/18 05 moc.galrevznediser.www